Ein Projekt für die 'Stille Mitte'?

Abstract

In diesem Kapitelwird basierend auf den Daten der SKiSAX-Studie (Melcher et al. 2024) das politische Klima in Chemnitz analysiert und herausgearbeitet, wie das Kulturhauptstadt-Jahr dazu beitragen könnte, demokratische Werte zu stärken. In Anbetracht der Krisen der letzten Jahre und einer politischen Mitte, die durch diese Unsicherheit anfällig für Polarisierung ist, stellt die Auszeichnung als Kulturhauptstadt 2025 tatsächlich eine wichtige Möglichkeit dar, um eine demokratische politische Kultur sowie die städtische Zivilgesellschaft zu stärken. Dafür gibt es durchaus konstruktive Ansatzpunkte. Zwar ist das Niveau bürgerschaftlicher Beteiligung und des sozialen Zusammenhalts in der Nachbarschaft ausweislich der hier präsentierten Befunde nicht sonderlich hoch. Aber das bedeutet auch, dass schon kleine Verbesserungen hier zu erheblichen Veränderungen führen können. Darüber hinaus ist klargeworden, dass die Demokratie als Idee der politischen Vergesellschaftung in der Chemnitzer Stadtgesellschaft über alle politischen Lager hinweg höchst an- schlussfähig ist. Dies gilt sogar für die Sorge vor Extremismus als Bedrohung für die Demokratie – wobei hier die verschiedenen politischen Lager unterschiedliche ideologische Schwerpunkte setzen.

Publication
Kulturhauptstadt Chemnitz 2025