Alternativer Wahlkampf?

Social Media und individuelle Kandidat*innenkampagnen

Abstract

Wird über den Wahlkampf der Alternative für Deutschland zur Bundestagswahl 2017 berichtet, kommt kaum eine Meldung ohne den Verweis aus, dass die Online-Kampagnen der AfD in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook um einiges erfolgreicher waren als die der anderen Parteien (Deutschlandfunk Kultur 23.09.2017; Pörtner 29.09.2018). Auch die jüngsten Berichte über illegale Wahlkampfspenden an Alice Weidel, die überwiegend zur Finanzierung des Internetwahlkampfes verwendet worden sein sollen, haben zu dem Eindruck beigetragen, dass die AfD den Kampagnen auf Facebook und Twitter einen besonders hohen Stellenwert beimisst. Aber was heißt das konkret? Die durchgeführten Analysen haben gezeigt, dass sich der Wahlkampf der AfD-Kandidat*innen in den sozialen Netzwerken angebotsseitig durch negative und monothematische Posts und Tweets und nachfrageseitig durch eine überdurchschnittlich aktive, aber auch gleichermaßen negative Rezeption der auf Facebook und Twitter veröffentlichten Nachrichten ausgezeichnet hat.

Publication
In: Wolfgang Schroeder und Bernhard Weßels (Hg.): Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament. Bonn: Dietz J H, pp. 200–220